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Vom Nebenjob zum Traumberuf
Als Zeichen des Dankes für mehr als 35 Jahre Dienst in der Pflege im Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg erhielt Elisabeth Eckert das Goldene Kronenkreuz der Diakonie.Wer Pflegefachkraft Elisabeth Eckert im Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg sucht, braucht nur dem Klang ihres perlenden Lachens zu folgen. Man erkennt sie an ihren leuchtend roten, kurzen Haaren und den schaukelnden großen Clipohrringen. Wo Schwester Elisabeth ist, ist immer etwas los. Ihre Fröhlichkeit ist ansteckend. Dass sie Menschen liebt, spüren die Bewohnerinnen und Bewohner genauso wie ihre Kolleginnen und Kollegen.
In der Pflege hat sie vor mehr als 35 Jahren, ganz unerwartet für sich selbst, ihren Traumberuf gefunden. Sie folgt ihrer Berufung mit einem Gottvertrauen, das sie auch in herausfordernden Situationen nicht verlässt. Als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung erhielt sie jetzt das Goldene Kronenkreuz, das das Diakonische Werk Berlin Brandenburg-schlesische Oberlausitz Menschen überreicht, die seit mindestens 25 Jahren in der Diakonie ihre Gaben haupt- oder ehrenamtlich in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen.
In einer Andacht in der Baptistengemeinde Schöneberg steckte ihr am 24. Januar Michael Heinisch-Kirch als Vertreter des Diakonischen Rates eine kleine Nadel mit dem Goldenen Kronenkreuz ans Revers. „Damit wollen wir Ihnen einfach ‚danke‘ sagen und auch auf den hinweisen, in dessen Dienst wir stehen“, sagte Heinisch-Kirch. „Gott beauftragt uns, Menschen Gutes zu tun durch die Gaben, die er uns schenkt“, hob Pastor Thorsten Graff, Seelsorger in der Immanuel Albertinen Diakonie, in der Andacht hervor.
Elisabeth Eckert habe mit ihrer Zuverlässigkeit und ihrer Liebe zum Pflegeberuf das Haus bereichert und sei mit ihrer unbeirrbaren Zuversicht und Freude am Feiern auch in schwierigen Zeiten stets ein Fels in der Brandung gewesen, sagte Einrichtungsleiter Ralf Schäfer beim anschließenden Empfang im Seniorenzentrum. „Dafür gilt dir meine größte Hochachtung und mein Dank.“
Dabei hatte Elisabeth Eckert ursprünglich ein ganz anderes Berufsziel. Sie wollte Geschichtslehrerin werden. „Pflege mit ihrem Schichtdienst kam für mich überhaupt nicht in Frage“, erinnert sich die 64-Jährige. Nur aushilfsweise wollte sie neben ihrem Studium in der Pflege jobben. Zunächst von 1974 bis 1980 als studentische Aushilfe im Krankenhaus Bethel und dann von 1980 bis 1982 im Hospital Feierabendheim, wie das 1947 gegründete Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg bis 2009 hieß. Obwohl ihr die Arbeit in der Pflege viel Freude machte, hielt sie am Berufswunsch Lehrerin fest.
Doch nach dem Referendariat von 1982 bis 1984 gab es in Berlin keine Stellen für Geschichtslehrer. Also arbeitete sie ab 1984 zunächst als Pflegehelferin im Hospital Feierabendheim weiter. Weil sie die Arbeit mit so viel Leidenschaft machte und zu den Menschen, die sie pflegte, eine tiefe Verbindung aufbauen konnte, schlug ihr eine Kollegin vor, sich ganz für den Pflegeberuf zu entscheiden und in der Einrichtung eine Ausbildung zur Pflegefachkraft zu machen. „Damit hatte ich in der Alten- und Krankenpflege meinen Traumberuf gefunden“, sagt Elisabeth Eckert. „Man bekommt so viel Dankbarkeit und Liebe zurück von den Menschen, das hat mir in all den Jahren immer sehr viel Kraft gegeben.“
Von 1986 bis 1989 war sie Auszubildende, bis zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand im Oktober 2019 Pflegefachkraft im Hospital Feierabendheim bzw. im Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg. Im Laufe der Zeit hatte sie unterschiedliche Funktionen inne: Wohnbereichsleitung, stellvertretende Pflegedienstleitung, Bereichsbeauftragte. Für einige Zeit arbeitete sie in der Tagespflege des Immanuel Seniorenzentrums Schöneberg, auch als stellvertretende Pflegedienstleitung der Tagespflege.
Dass Elisabeth Eckert derselben Einrichtung in 35 Jahren Festanstellung treu blieb, hat auch mit ihrer besonderen Verbindung mit dem Haus zu tun. Bei ihrer Geburt 1955 war ihr Vater einer der Pastoren der Baptistengemeinde Schöneberg, die das Pflegeheim als ihre erste diakonische Einrichtung aufbaute. Ihre Mutter stillte sie in den Gemeinderäumen im selben Gebäude. In ihrem Dienst als Pflegerin war ihr Glaube an Gott eine immerwährende Stütze für sie selbst und für alle um sie herum.
„Sie waren voller Leidenschaft für Ihren Beruf, ohne Wenn und Aber, ohne sich persönlich oder auch körperlich zu schonen. Wenn jemand die Belastungen in der Pflege kennt, dann sind Sie es. Sie haben in 35 Jahren manches mitgemacht, auch Kommen und Gehen, Höhen und Tiefen, und Sie waren immer fröhlich dabei“, betonte Herbert Blum, Geschäftsführer des Heimträgers Immanuel Miteinander Leben, und sagte: „Persönlichkeiten wie Sie sind die wahren Helden in unserem Unternehmen.“
Noch ist Elisabeth Eckert dem Seniorenzentrum verbunden. Sie arbeitet weiterhin auf 450 Euro Basis. Doch sie plant schon fleißig ihren neuen Lebensabschnitt. Bis Ende dieses Jahres will die Berliner Pflanze nach Bad Sachsa im Harz umziehen – näher an die Natur.
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