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15.03.2018

Eine besondere Tagespflege für einen besonderen Kiez

Diese Woche eröffnete das Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg eine Tagespflege mit 16 Plätzen. Sie soll ein inklusiver, offener Ort für Menschen mit Pflegebedarf sein.

Gute Stimmung bei der Eröffnung der Tagespflege: (v.l.n.r.) Renate Rixen, Pflegerische Leitung Tagespflege, Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg, Herbert Blum, Geschäftsführer Immanuel-Miteinander Leben GmbH, Catherina Pieroth-Manelli, MdA, Sprecherin für Gesundheitspolitik, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Udo Schmidt, Geschäftsführer Immanuel Diakonie GmbH, Ralf Schäfer, Heimleiter, Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg

Das Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg eröffnete am 15. März feierlich seine neue Tagespflege mit vielen Gästen aus der Politik, dem Netzwerk der Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, der Schwulenberatung und dem eigenen Haus. Seit 12. März sind Tagesgäste in den hellen, freundlichen Räumen im Erdgeschoss der Hauptstraße 121 A willkommen.

Durch die bodentiefen Fenster können bis zu 16 Gäste dem Treiben im Schöneberger Kiez direkt zusehen, sich an den langen Tischen unterhalten oder in einen separaten, abgedunkelten Ruheraum auf Liegesessel zurückziehen.

Wie das Betreute Wohnen und die Vollstationäre Pflege in den oberen Etagen des Hauses, soll auch die Tagespflege ein Ort für Menschen jeder Herkunft, Weltanschauung und Lebensweise sein. „Jeder soll sich bei uns willkommen fühlen“, hob die Pflegerische Leitung der Tagespflege Renate Rixen bei der Eröffnung hervor.

Ein Ort für Menschen jeder Herkunft, Weltanschauung und Lebensweise

„Neben unseren Werten, denen sich unsere Mitarbeiter verpflichtet fühlen, ist es uns gerade als Pflegeeinrichtung mitten im Schöneberger Kiez ein besonderes Anliegen, Inklusion auch im Hinblick auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu leben. Der Mensch als Ganzes steht bei uns im Mittelpunkt, so wie er ist, und dies schließt die vielfältige LSBTI-Gemeinschaft gerade hier in Schöneberg mit ein“, betonte auch Einrichtungsleiter Ralf Schäfer.

Catherina Pieroth-Manelli, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für Bündnis90/Die Grünen und Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Soziales, lobte, wie gut die Tagespflege an ihrem Standort Menschen mit Pflegebedarf Teilnahme und Teilhabe am Leben der Umgebung ermöglicht. „So würde ich mich im Alter auch wohlfühlen", sagte sie.

Seniorenzentrum ist der Ursprung der Immanuel Diakonie


Der Geschäftsführer der betreibenden Immanuel-Miteinander Leben GmbH, Herbert Blum, freute sich über die gelungene Erweiterung des Pflegeangebots im Haus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Baptistengemeinde Schöneberg, die einziger Gesellschafter der Immanuel Diakonie ist. „Die Räume sind wirklich sehr schön geworden. Aber das Menschliche, das die Tagesgäste, Bewohner und Mitarbeitenden im Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg erleben können, die herzlichen Gesten und die Gespräche, das ist das eigentlich Wichtige“, sagte Blum.

Der Geschäftsführende Direktor der Immanuel Diakonie, Udo Schmidt, erinnerte daran, dass die Immanuel Diakonie mit dem Seniorenzentrum vor mehr als 70 Jahren ihren Anfang nahm. 1947 baute die Kirchengemeinde aus den Trümmern der zerbombten Häuser das Gebäude in der Hauptstraße 125 wieder auf und richtete dort ein damals sogenanntes Alten- und Siechenheim mit dem Namen Hospital Feierabend ein. Diese frühe und in jener Zeit ungewöhnliche Fürsorge für die Schwachen, für die es noch keine gesellschaftlichen und politischen Strukturen gab, beeindruckte eine Siemenserbin so sehr, dass sie der Gemeinde eine Villa Am Kleinen Wannsee schenkte – dem Sitz des heutigen Immanuel Krankenhauses Berlin und der Geschäftsstelle der Immanuel Diakonie. 2009 zog die Schöneberger Pflegeeinrichtung in das heutige Seniorenzentrum an der Hauptstraße 121 A.

Diese Fürsorge, das „Miteinander Leben“ und den Tag gemeinsam verbringen, steht auch im Zentrum der neuen Tagespflege. Sie bietet Seniorinnen und Senioren von montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 16 Uhr einen strukturierten Tagesablauf mit vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten und kulturellen Angeboten.

„Viele alleinstehende und pflegebedürftige Menschen sind in ihrer Häuslichkeit einsam. Hier in der Tagespflege haben sie die Gelegenheit, Gemeinschaft und Anregungen zu erleben. Zudem ermöglicht die Tagespflege den meist berufstätigen, pflegenden Angehörigen an fünf Tagen in der Woche eine Entlastung“, sagt Ralf Schäfer.

Tagesgestaltung nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen


In der Tagespflege bietet das Seniorenzentrum seinen Gästen eine sinnvolle Tagesgestaltung nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Die Selbstbestimmung und der Erhalt der Selbstständigkeit jedes Gastes stehen dabei im Vordergrund. Die ebenerdig angelegte Einrichtung verfügt über einen großzügigen Wohn- und modern ausgestatteten Küchenbereich, einen abgetrennten Ruheraum mit Liegesesseln sowie einen Therapieraum und eine Garderobe mit Schließfächern. Mittags können die Gäste unter drei Gerichten wählen. Gesundheitliche und religiöse Speisevorschriften werden selbstverständlich beachtet. „Unsere Pflegekräfte sind kultursensibel geschult“, betont Schäfer. Ein eigener Fahrdienst holt die Tagesgäste morgens an ihrem Wohnort ab und bringt sie nachmittags wieder zurück.

Vielfältige Beschäftigungsangebote


Je nach ihren persönlichen Wünschen steht den Gästen eine Vielzahl an Beschäftigungsangeboten zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Singen und Musik, Bewegungsübungen, Gedächtnistraining, Kreatives Gestalten, Kochen und Backen, Gesellschaftsspiele, Andachten und jahreszeitliche Feste. Die Teilnahme am kulturellen Leben ermöglichen Angebote wie Film-Matinées, ein Klassik Café, Lesestunden, Markttage und Cafébesuche sowie Ausflüge und Spaziergänge. „Sehr beliebt sind Angebote mit Musik, Bewegung und Gedächtnistraining, aber auch Bingo-Nachmittage, Skat-Tage und Tanzen“, sagt die Pflegerische Leitung Renate Rixen.

 
 
 
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