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Diversity in der Pflege: Aus welchem Grund Vielfalt so wichtig ist!

In der Radio Paradiso-Sendung „Natürlich gesund“ führt Ralf Schäfer, Beauftragter der Immanuel Albertinen Diakonie für Diversität und queere Lebensweisen, aus, was Diversity im Alltag einer Pflege- und Gesundheitseinrichtung bedeutet.

Julia Nogli

Radio Paradiso mit Natürlich gesund. Ich bin Julia Nogli und Diversity in der Pflege. Aus welchem Grund Vielfalt so wichtig ist, so heißt unser Thema heute.

Gast hier im Studio ist Ralf Schäfer, Beauftragter für Diversität und queere Lebensweisen der Immanuel Albertinen Diakonie Sparte Wohnen und Pflegen. Hallo, ich grüße Sie.

Ralf Schäfer

Guten Abend, Frau Nogli, vielen Dank für die Einladung.

Julia Nogli

Sehr gerne. Ja, Diversity in der Pflege, also Vielfalt. Seit wann ist das überhaupt für Sie und auch Ihre Einrichtungen ein Thema?

Ralf Schäfer

Diversity in der Pflege war, glaube ich, immer schon Thema in unseren Einrichtungen. Aber vielleicht vorweg erst mal, wenn wir über Diversity sprechen, dann mache ich so ein bisschen die Erfahrung, dass unter Diversity entweder wird da der Themenkomplex sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität verstanden und sonst nichts. Oder Diversity wird unter dem Gesichtsaspekt oder dem Diversity-Merkmal Migration verstanden.

Und mir ist es ein großes Anliegen, das global zu sehen, also komplett, was da alles mit reingehört. Das sind Diversitätsmerkmale wie das Alter, wie Migrationsgeschichte. Da sind Sachen Menschen mit Beeinträchtigungen, entsprechend ihren Fähigkeiten und auch sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität.

Also das ist mir ganz wichtig, das am Anfang gleich nochmal sehr deutlich zu machen, wenn wir über Diversity in Pflegeeinrichtungen oder im Gesundheitswesen sprechen, dass es da ein sehr breites Spektrum an Aspekten gibt und Merkmalen, die man zu berücksichtigen hat.

Julia Nogli

Ja, das ist total wichtig, das ein bisschen größer zu fassen. Ja, was bedeutet das im Einzelnen? Vielleicht können Sie da mal Beispiele nennen, wo man da besonderen Fokus haben sollte?

Ralf Schäfer

Der Fokus knüpft vielleicht nochmal an die erste Frage ein bisschen an zum Thema geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung. Das hatten wir jetzt schon in unserer einen Einrichtung in Schöneberg seit 2011 durch spezielle Schulungsmaßnahmen zum Thema Queerness und Alter zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Und ein bisschen mehr Fahrt hat es dann aufgenommen in 2018, als wir dann bundesweit als erste Pflegeeinrichtung das Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt erhalten hatten.

Was bedeutet Diversity bei uns? Wir versuchen prinzipiell natürlich allen Vielfaltsaspekten Rechnung zu tragen und da gibt es verschiedene Ebenen, die wir da betrachten müssen. Es ist einmal die Ebene der Bewohnenden, dass wir da uns bemühen, die Biografien, die Lebenswelten zu berücksichtigen im Sinne von einem ganzheitlichen Pflegeansatz.

Dann gibt es die Ebene der Mitarbeitenden. Das muss man bei Diversity, wenn man sich damit auseinandersetzt, einfach mit berücksichtigen. Und da kommen die ganz vielen unterschiedlichen Lebensbiografien, Geschichten der Mitarbeitenden zusammen, auch ihre Fähigkeiten, also Merkmale, die ich gerade schon mal aufgezählt hatte.

Das Alter. Wir haben verschiedene Teams, da sind verschiedene Generationen, die zusammenarbeiten. Wir haben Teams mit einem sehr hohen Anteil an Mitarbeitenden, mit einer Migrationsgeschichte.

Das muss man dann ein Stück weit mit berücksichtigen. Wir haben Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Bildungsgrad etc. Das zählt alles darunter unter Diversity, also die Ebene der Mitarbeitenden.

Und dann haben wir noch die Ebene der Einrichtung an sich, wo man da nochmal genauer betrachten muss, wie geht man da vor Ort mit Diversity um? Welche Aspekte werden da berücksichtigt, sei es in der Außendarstellung? Wie ist der interne Sprachgebrauch?

Es gibt ganz viele Elemente, die man da berücksichtigen muss. Auch Transparenz und Sicherheit, das heißt Schutzkonzepte für Bewohnende, aber auch für Mitarbeitende. Also in beide Richtungen denken, was brauchst du da, um Diskriminierung vorzubeugen?

Wenn Diskriminierung stattfindet, wie gehen wir damit um? Da müssen wir drüber sprechen. Man braucht so eine Leitlinie, Leitplanken einfach links und rechts, um zu wissen, wie gehen wir damit um?

Also wenn ich es kurz zusammenfassen darf, Diversity bedeutet, auf individuelle Bedürfnisse eingehen, bedeutet Diskriminierung vermeiden, wenn sie stattfindet, abstellen, Ursachenforschung betreiben und aktiv dann Maßnahmen ergreifen, damit Diskriminierung nicht nochmal stattfindet. Bessere Teamarbeit durch besseres Verständnis untereinander, durch andere Blickwinkel. Jeder bringt mit seiner Lebensgeschichte eine Sichtweise mit.

Und wenn wir da sehr offen und vertrauensvoll miteinander im Dialog sind und aufeinander eingehen, Perspektivwechsel vornehmen, fördert das auch die Teamarbeit. Und gerade unter dem Aspekt der Fachkräftemangel oder überhaupt Personalschwierigkeiten auch im Gesundheitswesen, ist es natürlich eminent auch für eine Zukunftssicherung der Pflege. Also wenn wir uns diversitätssensibel aufstellen, uns mit Diversity beschäftigen, sind wir auch einfach attraktiver, wir sind inklusive und interessanter für Menschen, die vielleicht einen neuen Arbeitgeber, Arbeitgeberin suchen.

Julia Nogli

Und die Mitarbeitenden fühlen sich wohl bei Ihnen? Ist der Eindruck so?

Ralf Schäfer

Ja.

Julia Nogli

Das ist gut.

Ralf Schäfer

Wir haben schon positive Seiteffekte, dadurch, dass wir uns mit dem Thema auseinandersetzen. Und im Standort Schöneberg jetzt im Moment sehr intensiv mit sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität. Aber das macht ja deutlich, dass wir auch diese zwei, wenn wir zwei Einzelaspekte in den Blick nehmen, dass wir alles im Blick haben.

Und wir stellen da fest, dass eben auch die Fluktuation der Mitarbeiterbindung höher ist. Mitarbeitende oder neue, künftige Mitarbeitende berufen sich sehr oft auf das Qualitätssiegel. Das macht nochmal deutlich, dass Menschen, die heute einen neuen Arbeitgeber, Arbeitgeberin suchen, sich vorher kundig machen, auch im Internet.

Und dann auch da eine sehr spezielle oder detailliertere Auswahl treffen, wo sie denn gerne hingehen möchten. Und wenn wir da auch nach außen hin deutlich machen, dass wir eine offene Kultur pflegen, ist das auch in dem Aspekt der Zukunftssicherung der Pflege sicherlich zu berücksichtigen.

Julia Nogli

Ja, nochmal doch mal verengt auf das Thema Homosexualität. Auch homosexuelle Männer und Frauen werden natürlich alt, so wie unsere Bevölkerung allgemein ja sehr altert und werden vielleicht pflegebedürftig. Ich habe mal gehört, sie fühlen sich dann oft nicht so wohl in sozusagen herkömmlichen Pflegeeinrichtungen.

Was ist da so anders oder so, dass sie sich da nicht so richtig offen und frei fühlen können?

Ralf Schäfer

Das sind auch unterschiedliche Aspekte, die man da berücksichtigen muss oder die da zum Tragen kommen. Wir beobachten ja augenblicklich so zwei Hauptgenerationen, die in ein Alter jetzt hat kommen, wo sie auf Hilfe fremder Menschen angewiesen sind. Und das ist eine Generation, die die Zeiten erlebt hat, als Homosexualität noch unter Strafbestand geächtet war und die sich dann auch in ihrem Leben nie frei geäußert haben oder nie offen gelebt haben.

Und die haben natürlich Ängste, in Einrichtungen dann wieder mit Diskriminierung, Ausgrenzung konfrontiert zu werden. Also so eine Retraumatisierung, die Ängste davor. Und dann haben wir eine Generation, die die Emanzipationsbewegung so in den 70er, 80ern sehr aktiv auch miterlebt hat, die natürlich mit ganz anderen Bedürfnissen oder Erwartungen auch an eine Pflegeeinrichtung rangehen, weil die möchten sich dann auch nicht mehr verstecken.

Die haben ihr Leben lang dafür gekämpft, haben dann aber vielleicht auch nicht mehr die Strategien und die Resilienz, mit Konflikten dann nochmal umzugehen. Also dann, wenn man ein Leben lang für was gekämpft hat und im Alter möchte man es dann auch irgendwann mal sein lassen, mit dem ständig kämpfen. Und die Menschen, also gerade jetzt die zwei Gruppen im Speziellen, sind natürlich häufig konfrontiert mit so einer gewissen Heteronormativität, Cisnormativität in Pflegeeinrichtungen.

Also das heißt, dass Mitarbeiter oder die Einrichtung immer nur davon ausgeht, es gibt männlich, weiblich und dass jeder Mann sich auch als Mann fühlt und jede Frau sich als Frau fühlt. Das sind so Voraussetzungen, die immer noch leider häufig in Einrichtungen sind. Dann richten sich natürlich entsprechend dann auch die Angebote und die Einrichtungen auch nur an diesen Heteronormativität, Cisnormativität aus.

Also sprich auch mit den Beschäftigungsangeboten, Freizeitangebote sind dann sehr auf diese Gruppe fokussiert. Aber so links und rechts oder das ganze Spektrum an Vielfalt wird da seltener berücksichtigt. Und dann kommen wir an Menschen häufig mit einer Unkenntnis konfrontiert.

Das merke ich auch in meinen Schulungen, die ich in den Einrichtungen oft durchführe. So zu den Lebensgeschichten, Biografien. Ich mache da so eine Übung, da geht es so ein Zeitstrahl von den Zwanzigern bis heute.

Was hat die queere Community alles erlebt? Welche Repressalien auch von staatlicher Seite? Das geht ja über Pathologisierung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Kriminalisierung.

Also Paragraf 175 ist aus Anfang der 90er abgeschafft worden. Homosexualität wurde Anfang der 90er auch nicht mehr als psychische Erkrankung gewertet. Transidentität erst, glaube ich, letztes Jahr oder 2022 aus der Liste rausgenommen als psychische Erkrankung.

Also da sieht man, wie lange da Verletzungen, Ungleichbehandlung stattgefunden hat. Und last but not least, Sexualität im vollstationären Pflegekontext ist immer noch sehr oft überhaupt ein Tabuthema.

Julia Nogli

Das glaube ich.

Ralf Schäfer

Schon gar nicht im Speziellen. Da geht es überhaupt, ist es schwierig oder tun sich viele Einrichtungen schwer, damit einen offenen Umgang zu haben. Obwohl WHO Sexualität als ein Bedürfnis bis zum Lebensende deklariert hat, als sexuelle Gesundheit.

Ja, da ist noch ein bisschen Luft nach oben.

Julia Nogli

Genau, aber da gibt es viel Aufklärung von Ihnen. Das ist gut so. Ich könnte mir auch vorstellen, aber ich will jetzt auch nicht Klischees selber aufbauen, dass es keine so familiäre Einbindung oft gibt, weil man ja vielleicht eben nicht Kinder hat, Enkelkinder und so weiter, sondern eher ein Freundeskreis, der aber vielleicht ja auch weniger wird.

Also spielt das auch eine Rolle, dass homosexuelle Männer zum Beispiel ein anderes Lebensumfeld haben?

Ralf Schäfer

Ja, ja. Also die Kinderlosigkeit ist ein großes Thema. Altersarmut ist ein großes Thema, gerade bei lesbischen Frauen mit Erwerbslücken, aber auch bei homosexuellen Männern.

Also war ja in den 50ern, 60ern, wenn bekannt wurde, dass man homosexuell ist, ging das häufig auch einher mit dem Arbeitsplatzverlust, soziales Dropout etc. Das sind alles dann so Erwerbseinbrüche, die in den Biografien stattgefunden haben und das muss da berücksichtigt werden auf alle Fälle. Und ein schöner Hinweis von Ihnen, da gibt es dann die Begrifflichkeit der Wahlfamilie.

Also das wird in der Community eben häufig verwendet, das sind dann solche sozialen Netzwerke, die homosexuelle Menschen im Laufe ihres Lebens aufgebaut haben und das ist dann so der Familienersatz und das war in den 80ern in der Aidskrise auch schon so, aber da war sehr deutlich, dass eben Wahlfamilien, diese sozialen, selbstgeschafften Netzwerke zu wenig berücksichtigt wurden und da ist es so, dass es heute eher berücksichtigt wird und wir beraten dann auch betroffene Personen häufig dahingehend, wenn sie Wahlfamilien haben oder besondere Personen des Vertrauens, wenn sie ausschließen, dass Angehörige ersten Grades irgendwie in die Pflege involviert werden sollen, dass sie das dann auch in Form von einer Betreuungsvollmacht verfolgen sollen.

Julia Nogli

Ach, das kann man machen, dass es eben doch der gute Freund wird und nicht der Cousin oder Bruder oder so, mit dem man vielleicht gar keinen Kontakt mehr hat. Ja, ja.

Ralf Schäfer

Wichtig ist es aber, wie gesagt, da beraten wir darauf hin, dass sie das dann auch schriftlich festhalten in einer Betreuungsvollmacht oder einer Patientenverfügung, kann man das auch noch regeln. Das sind so Punkte, die sprechen wir dann auch offen an.

Julia Nogli

Wie sind denn die Erfahrungen der letzten Jahre? Sie sind ja da schon sehr lange eben auch mit der Einrichtung in Schöneberg vor allen Dingen und auch mit anderen Einrichtungen dahingehend unterwegs. Haben Sie da noch nachjustiert, Sachen verbessert?

Also ja, wie sind die Erfahrungen damit, Diversity, Vielfalt so mit reinzubringen in die Pflege?

Ralf Schäfer

Wir haben am Standort Schöneberg als zertifizierte Einrichtung eigentlich nur gute Erfahrungen bis jetzt da gemacht und Mitarbeiter, die wissen, dass gerade im zweiten Rezertifizierungsprozess sind, weiterhin sehr motiviert, engagiert dabei, auch bei den Schulungen, die wir da jetzt im Zuge der Rezertifizierung nochmal durchführen. Da ist ein großes Engagement und wir entwickeln uns natürlich weiter. Also so ein Qualitätssiegel oder wenn sie sich entscheiden, diversitätssensibel sich auszurichten, auch in der Organisationsentwicklung, ist das ja nie abgeschlossen.

Das ist ein stetiger Prozess. Auch wir haben eine gewisse Mitarbeitendenfluktuation, geringer als in anderen Einrichtungen. Aber auch da gehen Mitarbeiter in Rente oder treffen dann doch eine andere Lebensentscheidung, dass sie sich vielleicht auch einen anderen Lebensmittelpunkt aussuchen oder tatsächlich auch mal mit uns nicht zufrieden sind als ArbeitgeberInnen.

Das ist legitim. Also auch eine gewisse Fluktuation haben wir da auch. Man muss ja auch ständig mit Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen am Ball bleiben.

Und auch in der Organisationsentwicklung, es gibt immer wieder Punkte, wo wir denken, da müssen wir mal überlegen, was wir da noch erweitern können. Wir sind jetzt in der Rezertifizierung, hatte ich gerade gesagt.

Julia Nogli

Wer vergibt denn dieses Siegel?

Ralf Schäfer

Das Siegel wird über die Schwulenberatung Berlin vergeben. Und das Qualitätssiegel hat sich im Vergleich zur Erstzertifizierung 2018 um die postmigrantische Vielfalt erweitert. Das heißt, wir sind jetzt dabei, nochmal alle unsere Konzepte und Leitlinien, Verfahrensanweisungen, die wir entwickelt haben, nochmal dahingehend zu prüfen, ob die postmigrantische Perspektive ausreichend berücksichtigt ist.

Dann haben wir uns entschlossen, für die Einrichtung auch eine Transitionsleitlinie zu erstellen, ein sehr umfangreiches, ausführliches Handlungsanleitungskonzept, wie wir mit Mitarbeitenden umgehen, die eine Geschlechtsangleichung bei uns während dem Arbeitsverhältnis durchlaufen möchten. Das sind so Aspekte, also Sie sehen, kommen immer wieder neue Themen dazu. Man muss manche Aspekte evaluieren, vielleicht anpassen an aktuelle Begebenheiten.

Und ein stetiger Prozess, ein ständiger Fluss.

Julia Nogli

Die Nachfrage wird ja hoch sein, vermute ich mal, weil es klingt ja alles gut, es wird sich ja rumsprechen.

Ralf Schäfer

Die Nachfrage steigert sich, verständlich.

Julia Nogli

Also für Bewohnerinnen meine ich jetzt.

Ralf Schäfer

Prinzipiell ist die Nachfrage nach vollstationären Pflegeplätzen groß. Durch die Preisentwicklungen etc. liest man ja häufig, dass viele Einrichtungen nicht mehr voll belegen oder es gibt dann auch Einrichtungen, die schließen.

Also es gibt einen hohen Bedarf.

Julia Nogli

Ich meine jetzt mit dem speziellen Konzept bei Ihnen.

Ralf Schäfer

Ja, es gibt einen hohen Bedarf und für spezialisierte oder sensibilisierte Einrichtungen, nicht spezialisiert, das ist so eine Extrawurst, sensibilisierte Einrichtungen, steigt der Bedarf auch langsam. Es ist noch zu spüren, dass gerade aus der Community heraus der Grundsatz zu Hause, also im häuslichen Umfeld gepflegt zu werden, immer noch sehr greift, weil es doch noch bessere Unterstützungssysteme gibt. Aber das verändert sich langsam, weil gerade mit den Wahlfamilien, die altern natürlich mit mir selber.

Also wenn ich jetzt mein soziales Umfeld anschaue, mein Netzwerk, das altert ja mit mir. Und wenn ich dann in die Situation komme, dass ich Hilfe brauche, sind die natürlich auch in einem Alter, wo sie vielleicht selber schon auf Hilfe angewiesen sind. Also da steigt der Bedarf auch hin.

Wir spüren das auch an den Anfragen. Und ganz speziell sind viele Nachfragen für betreutes Wohnen oder Servicewohnen. Da haben wir auch im Standort in Schöneberg Wohnungen, da ist es ganz exorbitant hoch geworden, die Anfragen.

Julia Nogli

Ist ja aber sicher nicht die einzige Einrichtung in Berlin. Also ich meine jetzt auch von anderen Anbietern, also kommt das langsam so nach vorne allgemein?

Ralf Schäfer

Für Berlin, muss ich sagen, sind wir immer noch die einzigste vollstationäre Pflegeeinrichtung, die sich hat zertifizieren lassen. Ich möchte jetzt nicht absprechen, dass es Einrichtungen gibt, die prinzipiell sensibel sind. Aber so nachweislich über eine Zertifizierung haben wir da immer noch das Alleinstellungsmerkmal.

Julia Nogli

Es gibt also sogar ein Zertifikat für Diversity in der Pflege oder für die Sensibilität gegenüber der Vielfalt, die unsere Gesellschaft nun mal ausmacht. Mehr Infos zum Thema hier auf paradiso.de in der Mediathek unter natürlichgesund.

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